energate News: Ennoh arbeitet bereits - ohne formale Gründung

Kassel (energate) - Nach längeren Diskussionen über Stimmrechte und Finanzierungsanteile ist der europäische Verband der Wasserstoffnetzbetreiber (European Network of Network Operators for Hydrogen - kurz Ennoh) inzwischen operativ. "Wir haben uns auf Statuten geeinigt und als Organisation die Arbeit aufgenommen", sagte Verbandspräsident Christoph von dem Bussche im Interview mit der Publikation energate Gasmarkt. Er ist hauptberuflich Geschäftsführer des deutschen Gasnetzbetreibers Gascade. Vertreten sind im Ennoh alle EU-Mitgliedsstaaten, insgesamt 36 Unternehmen. Der Vorstand zählt indes nur 17 Mitglieder aus vier Regionen - unter anderen Vertreter aus Rumänien (Transgaz), Polen (Gaz-System) oder Tschechien (Net4Gas).


Einige Mitgliedsländer, darunter Deutschland, haben im Verband aber einen größeren Einfluss. Dies werde über den sogenannten Grid Significance Factor abgebildet, wie von dem Bussche erläuterte. Bei diesem Punkt hatte die EU-Kommission nachgehakt, wie sich der Grundsatz der regionalen Ausgewogenheit auf den Wahl- und Abstimmungsmechanismus auswirke. Der Verband musste also Aufklärungsarbeit leisten. Von dem Bussche sieht hier bei der EU-Kommission und bei der europäischen Regulierungsagentur Acer keine großen Punkte mehr offen.

Offizielle Gründung lässt auf sich warten

Die rechtliche Gesellschaftsgründung des neuen europäischen Verbands wird indes noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Dies liegt daran, dass die Zertifizierung der Wasserstoffnetzbetreiber noch nicht möglich ist. Zunächst müssen die EU-Mitgliedsländer die Gas- und Wasserstoffrichtlinie in nationales Recht umsetzen, wofür sie bis zum 5. August 2026 Zeit haben. In der Zwischenzeit befolgen die Mitglieder die Statuten freiwillig. "Das haben wir einstimmig beschlossen", so der Ennoh-Präsident.

Weiter
Weiter

energate News: Equinor und Centrica schließen Gasdeal mit H2-Option ab