energate News: Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff senkt Klimakosten
Brüssel (energate) - Durch Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur lassen sich beim klimaneutralen Umbau der Energieversorgung Milliardeneinsparungen realisieren. In den Jahren 2031 bis 2050 können sie laut einem aktuellen Bericht der Initiative "Ready4H2" bei rund 41 Mrd. Euro pro Jahr liegen. Das teilten die deutsche Vertretung der Initiative, "H2vorOrt", und die Verbände VKU und DVGW mit. "Der Bericht zeigt, dass Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur günstiger sind als in ein Szenario, das stark auf Elektrifizierung setzt", so Florian Feller, Vorsitzender von "H2vorOrt".
Am "Ready4H2"-Projekt beteiligen sich 90 europäische Gasversorgungsunternehmen aus 17 Ländern. Zusammen wollen sie den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft unterstützen und die Gasverteilnetze auf den Energieträger umrüsten (energate berichtete). "Wenn wir Europas Weg in die Klimaneutralität betrachten, sind wir daran interessiert, den kosteneffizientesten Weg zu finden, um diese zu erreichen", sagte Peter Kristensen, Vorsitzender von "Ready4H2". Bei der Umstellung der Gasnetze bestehe zwar auch Investitionsbedarf. Die in die Gasnetze investierten Summen bedeuteten aber deutliche geringere Gesamtinvestitionen, als ausschließlich den Ausbau der Strominfrastruktur zu forcieren. In ihrem Vergleich beziehen sich die Autoren des Berichts auf eine Eurogas-Studie aus dem Jahr 2020 (energate berichtete).
Gasnetze machen klimaneutrale Zukunft bezahlbar
Heute werde der Großteil der Energie nicht in Form von Elektronen, sondern in molekularer Form verbraucht, so die Argumentation. Für eine Elektrifizierung müssten die Stromnetze zu enormen Kosten ausgebaut werden, was aus Sicht der Initiative angesichts des kostengünstigeren Umbaus der Gasnetze unvertretbar ist. Es sei wichtig, jetzt die Weichen zu stellen, dass Energie auch in einer klimaneutralen Zukunft bezahlbar bleibe. Der Bericht ist die zweite Veröffentlichung der Initiative. In einem ersten Bericht ging es um die technische Eignung der Gasverteilnetze für den Transport von Wasserstoff (energate berichtete).