energate News: Wasserstoffbank bezuschlagt zwei deutsche grüne H2-Projekte
Brüssel (energate) - Bei der zweiten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank ist erstmals ein deutsches Unternehmen unter den Gewinnern. Die mittelständische Deutsche Regas erhält für ihren in Lubmin geplanten Elektrolyseur insgesamt 112 Mio. Euro. Die Anlage ist mit 200 MW geplant und soll ab dem zweiten Halbjahr 2026 in Betrieb gehen. "Die Auswahl unseres Projekts für die Förderung aus dem EU-Innovationsfonds bestätigt uns in unseren Planungen für den Standort Lubmin und ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung des Vorhabens", kommentierte Ingo Wagner, geschäftsführender Gesellschafter Deutsche Regas.
Das Interesse für die Fördergelder von gut 1 Mrd. Euro war im Vorfeld groß. Mit 61 Geboten aus elf Ländern war die Auktion deutlich überzeichnet - und das, obwohl die Vorgaben strenger gewählt waren. So durfte das Höchstgebot bei 3,50 Euro/kg für grünen Wasserstoff liegen, nach 4,50 Euro/kg in der ersten Auktionsrunde. Auch müssen die Bieter zusagen, dass ihr Projekt innerhalb von drei Jahren und nicht wie bei der ersten Auktion in fünf Jahren operativ ist, also Wasserstoff produziert. Am Ende sortierte die zuständige europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) deutlich aus. 15 Projekte aus fünf Ländern blieben übrig. Für einen weiteren deutschen Standort räumte der französische Investor Meridiam SAS die Förderzusage ab. Unter dem Projektnamen Kaskade sind zwei Elektrolyseure am Standort Wilhelmshaven geplant. Beteiligt ist auch die Stablegrid Group, wie aus einer Beschlussvorlage für den Stadtrat aus Wilhelmshaven zur Änderung des Flächennutzungsplans hervorgeht. Laut Übersicht der EU ist dort eine Kapazität von 367,5 MW geplant.
Zuschläge deutlich unter einem Euro
Die Projekte erhalten eine feste Prämie zwischen 0,20 und 0,60 Euro pro Kilogramm. Das Projekt in Lubmin der Deutsche Regas wird auf 47 Cent beziffert, das der Meridiam auf 45 Cent pro Kilogramm. Die meisten Zuschläge, acht Stück, gingen nach Spanien. Finnland und die Niederlande kamen auch zum Zug. Zum ersten Mal wurden im Rahmen der Auktion spezielle Mittel für Wasserstoffproduzenten mit Abnehmern im maritimen Sektor bereitgestellt. Drei Projekte in Norwegen machten hier das Rennen, die Zuschüsse zwischen 0,45 und 1,88 Euro pro Kilogramm bekommen - insgesamt 96,7 Mio. Euro. Die Zuschüsse für alle 15 Projekte liegen zwischen 8 Mio. und 246 Mio. Euro für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren.